(Un)nahbar: Nähe und Distanz in der Pflege

Wie Du es schaffst, professionelle Beziehungen im Pflegeberuf aufzubauen

Der Job in der Pflege ist verbunden mit hohen Anforderungen – physisch und psychisch. Je pflegebedürftiger der Mensch, desto mehr ist er auf die Übernahme alltäglicher Aktivitäten durch die Pflegekraft angewiesen. Das erfordert Nähe, die oft die Grenzen der Intimsphäre der PatientInnen überschreitet. Keine Frage: Diese Situationen können sowohl für die PatientInnen als auch für Dich als Pflegekraft unangenehm sein. Aber wie nah ist zu nah? Wie Du es schaffst, zwischen Nähe und Distanz eine professionelle Beziehung aufzubauen, erfährst Du hier.

Wenn Nähe unabdingbar ist

Als Pflegekraft überschreitest Du tagtäglich intime Grenzen Deiner PatientInnen – berufsbedingt. Ob es die Unterstützung bei der Ganzkörperwaschung ist, die Reinigung des Intimbereichs oder auch die Anamnese, bei der Details abgefragt werden, die die meisten Menschen lieber verschweigen wollen. Im Pflegeberuf bist Du nah dran an den PatientInnen und begleitest sie bei existenziellen Sorgen, Ängsten und schwierigen Entscheidungen.

Nähe und Distanz in der Pflege
Foto: Shutterstock/Ground Picture

Du merkst schon: Vertrauen ist wichtig in der Beziehung zwischen Pflegekraft und PflegeempfängerIn. Vertrauen bedeutet unweigerlich, dass eine gewisse Nähe zugelassen wird. Jedoch kann eine solide Vertrauensbasis erst aufgebaut werden, wenn sich PatientInnen wertgeschätzt und ernst genommen fühlen. Empathie und Wertschätzung sind somit weitere wichtige Pfeiler für eine professionelle Beziehungsgestaltung. Dabei ist es trotz aller Empathie wichtig, sich abzugrenzen.

Warum grenzenlose Empathie keine Lösung ist

Empathie ist eine wichtige Voraussetzung für den Beruf in der Pflege. Indem man sich in die Situation der PatientInnen hineinversetzt, können Verhaltensmuster besser verstanden und Pflegemaßnahmen individualisiert werden. Du bist authentisch und der Patient bzw. die Patientin fühlt sich dadurch sicher und ernst genommen. Zu viel Empathie kann jedoch zu Überforderung bis hin zum Burn-Out auf Seiten der Pflegekraft führen. Als professionell Pflegende ist es wichtig, sich in die zu pflegende Person hineinzuversetzen. Jedoch ist damit nicht gemeint, bei jeder Krankheit und jedem Schicksalsschlag mitzuleiden. Der professionelle Beziehungsprozess zeichnet sich nämlich vor allem durch die Verbindung von körperlicher und emotionaler Nähe mit empathischer Distanz aus.

5 Tipps, um Nähe und Distanz im Beziehungsaufbau im Gleichgewicht zu halten

Grenzen kennen und kommunizieren

Das Bedürfnis anderen zu helfen, in allen Ehren, aber gute Pflege definiert sich nicht dadurch, wie sehr Du Dich aufopferst. Sobald Du Anzeichen der Überforderung – psychisch oder physisch – bemerkst, bitte um Hilfe oder Unterstützung bei Deinen KollegInnen oder Vorgesetzten. Grenzen treten auch bei den PatientInnen auf: Bei geplanten Pflegemaßnahmen wie der Wundversorgung, Ganzkörperwaschung oder Vorlagenwechsel müssen Eingriffe in die Privat- und Intimsphäre mit den PatientInnen kommuniziert werden. Eine vertrauensvolle Atmosphäre, in der Du den PatientInnen mit Respekt begegnest, fördert den Beziehungsaufbau.

Ehrliche Kommunikation fördert Vertrauen

Deine Mitmenschen merken, wenn Du nicht authentisch bist. Pflege bedeutet viel Kommunikation im Arbeitsalltag – das kann herausfordernd sein. Vor allem in Situationen, in denen Du zum Beispiel nicht direkt eine passende Antwort parat hast, kannst Du das dem Patienten bzw. der Patientin genau so sagen. Räume Dir Zeit ein, um Dich zu informieren, bevor Du Falschinformationen weitergibst. So förderst Du auch das Vertrauen, das die PatientInnen in Dich haben.

Auf nonverbale Zeichen achten

Mitunter traut sich nicht jeder Patient bzw. jede Patientin zu sagen, wenn eine Grenzüberschreitung vorliegt. Achte auf nonverbale Zeichen wie fehlender Blickkontakt, abweisende Kommunikation, versteifte Gliedmaßen und Mimik. Unterbrich die Pflegemaßnahme und besprich mit den PatientInnen, wie Du die Situation angenehmer gestalten kannst.

Nähe und Distanz in der Pflege
Foto: Shutterstock/PeopleImages.com Yuri A

Wertfreie Kommunikation

In Kontakt mit den PatientInnen werden die Gefühle, Bedürfnisse und Äußerungen wertfrei beobachtet und akzeptiert. Menschen sind unterschiedlich und nicht jeder Patient bzw. jede Patientin wird mit Dir in allen Punkten übereinstimmen. Das bedeutet nicht, dass es zum Konflikt kommen muss. Du kannst Dich durch wertfreie Kommunikation von emotional herausfordernden Situationen oder Schicksalen distanzieren.

Abschalten

Egal wie stressig, herausfordernd oder belastend der Dienst war – sobald Du den Arbeitsort verlässt, hast Du Feierabend. Idealisierte Ansprüche an sich selbst lassen das Gedankenkarussell meist nach Feierabend erst so richtig in Fahrt kommen. Gerade Deine Freizeit brauchst Du aber, um Dir ausreichend Zeit für Erholung und Selbstfürsorge zu nehmen. Indem Du Dir Auszeiten nimmst, kannst Du neue Kräfte schöpfen und Deine Resilienz stärken. Hier ist es wichtig, eine klare Grenze zwischen Privat- und Berufsleben zu ziehen.

Fazit: Nähe mit Distanz

Um eine professionelle Beziehung zu Deinen PatientInnen aufzubauen, brauchst Du eine ausgewogene Balance zwischen Nähe und Distanz. Dabei ist ein gesundes Mittelmaß zwischen den beiden Polen nicht immer einfach zu finden. Bewegst Du Dich zu nah zu dem Pol der Nähe, kann es schwierig werden, sich von der Arbeit und den PatientInnen abzugrenzen. Häufig resultieren daraus Gefühle der emotionalen Überforderung und Selbstaufgabe. Bewegst Du Dich auf der anderen Seite zu nah an den Pol der Distanz, ist es schwierig, eine professionelle Beziehung zu Deinen PatientInnen aufzubauen, da wichtige Aspekte wie Vertrauen, Wertschätzung und Empathie fehlen können.

So unterschiedlich Menschen sind, so unterschiedlich sind auch die Beziehungen, die wir mit ihnen gestalten. Eine ehrliche Kommunikation und ausgewogene Balance zwischen Nähe und Distanz sind unabdingbar für einen professionellen Beziehungsaufbau. Verliere Dich und Deine Bedürfnisse dabei nicht aus dem Blick: Nur wenn Du Dich gut um Dich selbst kümmerst, kannst Du Dich auch gut um andere kümmern!

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