Das 1x1 der Portpflege

Portsysteme im Fokus der Pflege

Um die langfristige intravenöse Verabreichung von Medikamenten, Transfusionen und parenteraler Ernährung zu gewährleisten, wird ein sicherer und langlebiger Gefäßzugang benötigt. Vor allem in der Onkologie, aber auch in vielen anderen Fachbereichen, hat sich die Implantation eines Ports bewährt. Alle Informationen rund um Aufbau, Indikationen, Pflege und wichtige Besonderheiten bei einem Portkatheter erfährst Du hier.

Das geht unter die Haut: So funktioniert ein Port

Ein Port ist ein dauerhaftes, implantierbares Kathetersystem, bestehend aus einer implantierten Portkammer und einem Kathetersystem, mit dem der Port punktiert werden kann. Die Portkammer ist durch eine Silikonmembran fest verschlossen und besteht aus Kunststoff, Titan oder einer Kombination aus beiden Materialien. Der Katheter besteht aus Silikon oder Polyurethan. Diese Materialien sind wichtig für die Langlebigkeit des implantierten Ports, denn dieser kann dadurch über Jahre problemlos im Körper verbleiben.[1]

Portpflege
Foto: Shutterstock/Vital9s

In einem minimalinvasiven Eingriff wird der Portkatheter im Gefäßsystem platziert und bis zum rechten Vorhof des Herzens vorgeschoben. Die Portkammer wird dabei direkt unter die Haut ins Unterhautfettgewebe implantiert. Dabei besitzt der Port auf der äußeren Seite eine Membran, die von außen durch die Haut ertastet und punktiert werden kann.[2] Die Punktion erfolgt mit einer speziell geschliffenen Kanüle, der Huber-Nadel. Die Huber-Nadel ist eine nicht-stanzende Portnadel, die die Ausstanzung und damit die Durchlässigkeit der Silikonmembran bei der Punktion verhindert. Über diesen Zugang gelangen die applizierten Medikamente und Flüssigkeiten über den Port direkt in den Blutkreislauf.[3]

In diesen Fällen ist ein Port sinnvoll

Der implantierte Port kann wiederholt punktiert werden. Vor allem bei den folgenden Maßnahmen ist eine Portanlage indiziert, um die Venen zu schonen und Paravasate zu vermeiden:[4]

  • bei der Gabe von Zytostatika
  • bei der parenteralen Ernährung
  • bei einer komplexen Infusionstherapie
  • innerhalb der Schmerztherapie
  • bei der Gabe von Transfusionen
  • zur Blutentnahme bei schlechten Venenverhältnissen

9 Tipps für die Versorgung von punktierten Portsystemen

Die hygienisch einwandfreie Versorgung eines Ports ist unabdingbar, da ein liegender Port immer eine Infektionsgefahr darstellt. Eine Infektion kann fatale Folgen haben, denn ein punktierter Port stellt einen direkten Kontakt mit dem Blutkreislauf her. Bei der Versorgung eines Ports werden deswegen die Indikationen zur Händehygiene eingehalten und es wird ein Mundschutz getragen.[5]

Diese neun Punkte sind bei der Versorgung eines punktierten Ports zu beachten:

  • Achte auf die sichere Fixierung der Portnadel.
  • Gaze- und Pflasterverbände werden mindestens alle 48 Stunden gewechselt und auf Entzündungszeichen inspiziert.
  • Transparente semipermeable Folienverbände werden alle sieben Tage gewechselt, aber in regelmäßigen Intervallen auf Entzündungszeichen geprüft.
  • Der Verbandswechsel wird mittels Non-Touch-Technik oder mit sterilen Handschuhen durchgeführt.
  • Ein Kanülenwechsel erfolgt alle 5 – 7 Tage (beachte dazu die Herstellerangaben).
  • Bei liegender Portnadel sollte auf Duschen und Baden verzichtet werden. PatientInnen können sich trotzdem duschen, aber nur unterhalb der Portnadel. Es sollte darauf geachtet werden, dass kein Spritzwasser auf den Verband gelangt.
    • Beachte: Bei Durchnässung, Verschmutzung oder Ablösung muss ein Verbandswechsel erfolgen.[6]
  • Vor jeder Infusion wird die korrekte Lage der Portnadel durch eine Aspiration von Blut überprüft.
  • Nach der Punktion wird der Portkatheter mit 10 ml Kochsalzlösung im Stop-and-go-Verfahren gespült.
  • Nach jeder Medikamentengabe wird mit 20 – 50 ml Kochsalzlösung gespült.

Die Versorgung von nicht punktierten Ports

Wird die Portnadel entfernt, muss die Einstichstelle mit einem sterilen Pflaster versorgt werden. Ist die Einstichstelle abgeheilt und verschlossen, muss diese nicht mehr mit einem Verband versorgt werden. Auch sind Duschen und Baden wieder ohne Einschränkungen möglich. Damit das Portsystem weiterhin funktionstüchtig bleibt, sind regelmäßige Spülungen indiziert. Alle vier bis sechs Wochen sollte die Portkammer mit 10 ml Kochsalzlösung im Stop-and-go-Verfahren gespült werden.[7]

Portpflege
Foto: Shutterstock/Image Point Fr

Besonderheit: Blutentnahme bei liegenden Portsystemen

Der Port sollte nur in Ausnahmefällen und bei sehr schlechten Venenverhältnissen zur Blutentnahme genutzt werden. Bei der Blutentnahme über ein Portsystem besteht das Risiko einer Portokklusion. Um diese Komplikation zu vermeiden, sollte der Port nach einer Blutentnahme mit mindestens 30 ml Kochsalzlösung im Stop-and-go-Verfahren gespült werden.[8]

Fazit: Fachliche Kompetenz ist entscheidend

Ein Port kann PatientInnen mehrmalige Venenpunktionen ersparen und langfristige Infusionstherapien erträglicher gestalten. Auf der anderen Seite kann die unsachgemäße Handhabung im Umgang mit Portkathetern zu systematischen oder lokalen Infektionen führen, die eine Portexplantation oder in schweren Fällen auch Intensivpflicht nach sich ziehen. Um dies zu vermeiden, ist die Einhaltung der leitliniengetreuen Hygienemaßnahmen unverzichtbar.

Quellen

[1] Vgl. Stolecki, Dietmar: Infusionen. In: Thiemes Pflege. Das Lehrbuch für Pflegende in Ausbildung. Hrsg. v. Susanne Schewior-Popp, Franz Sitzmann, Lothar Ullrich. 13. aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart: Georg Thieme Verlag KG 2017, S. 768-770.

[2] Vgl. Hennes, Roland: Indikationen für ein Portkathetersystem, Grundlagen der Portoperation und Umgang mit Komplikationen aus der Sicht der Pflege. In: Portpflege. Hygiene, Verbandswechsel, Überwachung, Komplikationsmanagement. Hrsg. v. Roland Hennes u. Gisela Müller. Berlin: Springer-Verlag GmbH Deutschland 2020, S. 7-9.

[3] Vgl. Stolecki, 2017, S. 786-787.

[4] Vgl. Hennes, 2020, S. 5-6.

[5] Vgl. Eichel, Vanessa; Frank, Uwe: Hygiene in der Portpflege. In: Portpflege. Hygiene, Verbandswechsel, Überwachung, Komplikationsmanagement. Hrsg. v. Roland Hennes u. Gisela Müller. Berlin: Springer-Verlag GmbH Deutschland 2020, S. 15-28.

[6] Vgl. Fantl, Barbara: Expertenstandard Portpflege. In: Portpflege. Hygiene, Verbandswechsel, Überwachung, Komplikationsmanagement. Hrsg. v. Roland Hennes u. Gisela Müller. Berlin: Springer-Verlag GmbH Deutschland 2020, S. 37.

[7] Vgl. Fantl, Barbara: Wundversorgung und Verbandwechsel. In: Portpflege. Hygiene, Verbandswechsel, Überwachung, Komplikationsmanagement. Hrsg. v. Roland Hennes u. Gisela Müller. Berlin: Springer-Verlag GmbH Deutschland 2020, S. 57-60.

[8] Vgl. Eichel, Vanessa; Frank, Uwe: Hygiene in der Portpflege. In: Portpflege. Hygiene, Verbandswechsel, Überwachung, Komplikationsmanagement. Hrsg. v. Roland Hennes u. Gisela Müller. Berlin: Springer-Verlag GmbH Deutschland 2020, S. 25.

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