Endlichkeit: Sterben und Tod in der Pflege

Wie Du den richtigen Umgang findest

Nicht nur auf der Palliativstation sehen sich Pflegende mit dem Tod konfrontiert – in allen Bereichen der Pflege sind Todesfälle keine Seltenheit. Bereits früh in der Ausbildung erleben Pflegekräfte erste Todesfälle und Situationen mit sterbenden PatientInnen. Sterben ist ein natürlicher Vorgang, aber vor allem im Krankenhaus oft mit langer oder schwerer Krankheit und Leid verbunden. Pflegekräfte jonglieren dabei die Bedürfnisse der PatientInnen, die Begleitung der Angehörigen, administrative und bürokratische Herausforderungen – und alles, ohne dabei die eigenen Gefühle und Bedürfnisse zu vernachlässigen. Wie Du den richtigen Umgang mit Sterben und Tod im Pflegealltag findest, erfährst Du jetzt.

Umgang mit Sterbenden und Angehörigen

Oft kündigt er sich im Vorhinein an, aber genauso oft kommt er unerwartet und plötzlich: der Tod. Befindet sich ein Patient oder eine Patientin im Sterbeprozess, stellt das für Pflegekräfte und Angehörige eine belastende Situation dar. Aber auch der Eintritt des Todes ist ein emotional belastender Moment und häufig mit starken Gefühlen verbunden. Wir stellen Dir Maßnahmen vor, die Dir vor und nach dem Tod von PatientInnen helfen, diese herausfordernden Situationen zu meistern.

Sterben und Tod in der Pflege
Foto: Shutterstock/Ground Picture

 Vor dem Tod

  • Zeit nehmen: Eine enge Betreuung vor dem eintretenden Tod und die Sterbebegleitung können sowohl die jeweiligen PatientInnen als auch die Angehörigen in der emotionalen Bewältigung des Erlebten unterstützen. Dränge Dich dabei nicht auf und respektiere die Grenzen der Personen. Wenn die sterbende Person sich nicht mit dem bevorstehenden Tod auseinandersetzen oder lieber allein sein möchte, dann respektiere diese Wünsche. Du kannst aber gerne deutlich machen, dass Du für die Person da bist, wenn sie doch Redebedarf hat.
  • Den Tod enttabuisieren: Redet miteinander! Ängste und Sorgen dürfen genauso kommuniziert werden wie Unsicherheiten oder Wünsche. Dabei gibt es keinen Gesprächsleitfaden, denn jede Person wünscht sich in dieser emotionalen Situation etwas anderes. Durch eine ehrliche Kommunikation erfährst Du, was die sterbende Person gerade bewegt oder besorgt. Ist diese nicht mehr in der Lage zu sprechen, kann ein Gespräch mit den Angehörigen diesen Trost spenden und Sicherheit geben.
  • Sterbeprozess gestalten: Der Besuch eines Geistlichen, das Vorlesen von Gebeten, das Abspielen der Lieblingsmusik oder eine Übernachtung der engsten Angehörigen ermöglichen. Der Sterbeprozess sollte für die PatientInnen so angenehm wie möglich gestaltet werden. Dazu gehört vor allem auch die Schmerzlinderung: Medikamente und physikalische Maßnahmen können das Wohlbefinden der PatientInnen während des Sterbeprozesses steigern.
  • Eigene Grenzen beachten: Deine Gesundheit steht an erster Stelle. Wenn Du merkst, dass Dir die Situation zu viel wird, darfst Du die Verantwortung weitergeben. Rede mit Deinen KollegInnen darüber, wenn Dich etwas belastet. Pflegekräfte sind keine Maschinen, sondern Menschen mit eigenen Gefühlen, und sie müssen lernen, diese wahrzunehmen und eigene Grenzen zu respektieren.
Sterben und Tod in der Pflege
Foto: Shutterstock/Ground Picture

Nach dem Tod

  • Abschied nehmen: Manche PatientInnen begleitet und kennt man bereits länger, manchmal ist der Tod vorhersehbar, bei anderen kommt er plötzlich; in allen Fällen ist der Tod erstmal ein schockierendes Ereignis. Nimm Dir für Dich persönlich die Zeit und verabschiede Dich von der verstorbenen Person.
  • Beratung und Begleitung von Angehörigen: Du stehst als Pflegekraft nicht nur empathisch für Fragen der Angehörigen zur Verfügung, sondern begleitest sie ins Zimmer und gibst ihnen ausreichend Raum und Zeit, um sich zu verabschieden. Im Gespräch mit den Angehörigen erhebst Du den Bedarf für eventuell weiterreichende Trauerarbeit. So kannst du zum Beispiel SeelsorgerInnen einschalten oder auf weitere Angebote zur Trauerarbeit verweisen.
  • Zimmergestaltung: Räume das Zimmer der verstorbenen Person frei von Geräten, Infusionsständern oder nicht mehr benötigten Pflegeutensilien. Entsorge den Müll und lege je nach Wunsch religiöse Gegenstände ins Zimmer (Kreuz oder Bibel). Schließe die Tür des Zimmers und bringe ein Hinweisschild an, damit die Angehörigen sich zuerst beim Pflegepersonal melden und nicht allein oder unvorbereitet das Zimmer betreten. Lüfte das Zimmer und stelle die Heizung aus. Achte ebenfalls auf die Sauberkeit des Bettes und beziehe dieses bei Bedarf neu oder wechsle die Wäsche.
  • Die letzte Pflege: Je nach Wunsch der verstorbenen Person und/oder der Angehörigen können diese in die Pflege nach dem Eintritt des Todes mit eingebunden werden. Für viele Angehörige ist es wichtig, bei dieser Versorgung dabei zu sein – auch wenn sie nur die Hand des geliebten Menschen halten. Nachdem der Arzt das okay gegeben hat, sollten Lagerungsmittel, Zu- und Ableitungen und sichtbare Verunreinigungen bereits entfernt werden. Verbände und Körperöffnungen sollten vorausschauend auf möglichen Flüssigkeitsaustritt versorgt werden. Auch hierbei sollten die Angehörigen informiert werden, dass ein Flüssigkeitsaustritt auch nach dem Tod möglich ist. Die Augen des Verstorbenen werden geschlossen und die Hände übereinandergelegt. Achte auch hier auf die Wünsche der Person, wenn sie im Vorfeld beispielsweise den Wunsch geäußert hat, die Hände nach dem Tod gefaltet zu bekommen. Schließe auch den Mund der verstorbenen Person. Wenn der Mund nicht geschlossen bleibt, sollte eine Kinnstütze oder ein gerolltes Handtuch nur auf Wunsch der Angehörigen verwendet werden.
    Können oder möchten die Angehörigen bei der Versorgung der verstorbenen Person nicht dabei sein, ist es wichtig, dass Du Dir eine vertrauensvolle Kollegin oder einen Kollegen dazuholst, der Dich bei der Versorgung unterstützt. Achte die Würde des Verstorbenen und arbeite mit Ruhe und Sorgfalt.
Sterben und Tod in der Pflege
Foto: Shutterstock/KieferPix
  • Wünsche ermöglichen: Ist der Tod vorhersehbar, können bereits Wünsche geäußert worden sein. Versuche diese Wünsche im Rahmen Deiner Möglichkeiten umzusetzen. Dies kann zum Beispiel bedeuten, dem Patienten oder der Patientin Wunschkleidung anzuziehen oder eine religiöse Trauerzeremonie durchzuführen. Stehe dazu auch im Gespräch mit den Angehörigen, die Dich über die Wünsche informieren können.
  • Selbstfürsorge: Es ist nicht immer einfach im Pflegealltag freie Zeit zu finden. Nach dem Tod von PatientInnen solltest Du Dir jedoch diese Zeit nehmen, um die Situation zu verarbeiten. Rede mit Deinen KollegInnen, gehe an die frische Luft, tue das, was Dir in diesem Moment guttut. Genauso wie Du die Gefühle und Wünsche der PatientInnen und Angehörigen respektierst, solltest Du Deine eigenen Gefühle nicht ignorieren.

Fazit: Der Tod ist kein Tabu

Jeder Mensch ist einzigartig und genauso ist auch jede Beziehung, die Pflegekräfte mit den PatientInnen eingehen, einzigartig. Es gibt keinen Verhaltensstandard, der auf jeden Todesfall übertragbar ist. Unsere Tipps und Tricks können Dir jedoch helfen, den passenden Umgang mit PatientInnen, Angehörigen und Deinen eigenen Gefühlen während und nach dem Sterbeprozess zu finden.

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