Epilepsie in der Pflegepraxis

So handelst Du bei einem Krampfanfall

Gewitter im Kopf: Wenn sich zentrale Neuronen anfallsartig spontan entladen, spricht man von einem epileptischen Anfall. Die Epilepsie (griech.: Fallsucht) bezeichnet dabei ein wiederholtes Anfallsgeschehen, welches in generalisierte und partielle/fokale epileptische Anfälle differenziert werden kann. Im Pflegealltag sind Pflegekräfte oft als Erste an den PatientInnen, wenn ein akutes Anfallsgeschehen auftritt. Deswegen ist es für Dich als Pflegekraft wichtig, über den richtigen Umgang bei einem Krampfanfall informiert zu sein.

Generalisiert oder partiell/fokal?

Bei einem generalisierten epileptischen Anfall sind beide Hirnhälften von der epileptischen Episode betroffen. Zu diesem Anfallsleiden gehört unter anderem auch die Form des Grand-mal-Anfalls. Hierbei kündigt sich ein Krampfanfall häufig durch eine Aura oder Prodromalerscheinungen an. Bei letzterem sind die Betroffenen vor dem Anfallsgeschehen von tage- oder stundenlanger innerer Unruhe, Schlafstörungen oder auch Kopfschmerzen geplagt. Der Krampfanfall an sich gliedert sich in eine tonische und eine klonische Phase: Initial stürzen die PatientInnen und bleiben mit weiten Pupillen steif am Boden liegen (tonischer Krampf), nach einigen Sekunden folgt ein rhythmisches Muskelzittern (klonischer Krampf), das meist bis zu einer Minute andauert.

Epilepsie in der Pflegepraxis
Foto: Shutterstock/Alona Siniehina

Bei fokalen Anfällen hingegen breitet sich die Epilepsie nur über ein begrenztes Gehirnareal aus. Die Vigilanz ist bei diesem Anfallstyp oft ungestört. Der Anfall äußert sich je nach Lokalisation im Gehirn auf der rechten oder linken Körperseite durch motorische, sensible, sensorische oder auch psychische Symptome.

Achtung, Notfall: Status epilepticus

Dauert ein epileptischer Anfall länger als fünf Minuten an oder kommt es zu einer Serie von Anfällen, besteht Lebensgefahr. Bei einem status epilepticus besteht eine Sauerstoffunterversorgung des Gehirns. Erlangt der Betroffene das Bewusstsein bzw. die Vitalfunktionen nicht wieder, ist eine intensivmedizinische Betreuung notwendig.

Auslösende Faktoren

Schlafmangel, Flackerlicht, Unterzuckerung, starke Ängste, negativer Stress, bestimmte Drogen und die Nicht-Einnahme von Antikonvulsiva sind einige der externen Ursachen für ein Krampfgeschehen.

Epilepsie in der Pflegepraxis
Foto: Shutterstock/KrimKate

Die zugrundeliegenden Ursachen einer Epilepsie sind vielen Betroffenen unbekannt. In einigen Fällen jedoch können Erkrankungen oder Traumata des zentralen Nervensystems eine Epilepsie bedingen. Dazu gehören unter anderem: Enzephalitis, Hirninfarkt, Hirnblutung, Schädel-Hirn-Trauma, metabolische Entgleisungen oder Angiome.

Pflegerische Notfallmaßnahmen

Befinden sich PatientInnen im akuten Anfallsgeschehen, ist das oberste Ziel, jegliche Gefahr der Selbstverletzung für die betroffene Person zu minimieren. Räume daher alle Gegenstände außer Reichweite, damit diese sich nicht verletzen kann. Besteht die Gefahr eines Sturzes, lässt die Pflegekraft die PatientInnen sanft zu Boden gleiten. Ebenfalls kann der Kopf mit einem weichen Kissen unterlagert werden, um den Kopf abzupolstern.

Während eines Krampfanfalls werden die PatientInnen nicht festgehalten, ebenfalls wird nicht versucht, sie am Krampfen zu hindern. Dadurch können Frakturen oder Distorsionen entstehen. Es wird nicht versucht, den Kiefer zu öffnen, da das Verletzungsrisiko auf beiden Seiten zu groß ist.

Epilepsie in der Pflegepraxis
Foto: Shutterstock/Andrey_Popov

Die Pflegekraft bleibt ruhig und schirmt die PatientInnen so gut wie möglich vor anderen Blicken ab. Eine zweite Pflegekraft wird dazugeholt und informiert den Arzt, damit die krampfende Person nicht allein gelassen wird. Die genaue Beobachtung des Anfallsgeschehens ist essenziell für die weitere Diagnostik. Die Pflegekraft beobachtet und dokumentiert den Anfall bezüglich Dauer der tonischen bzw. klonischen Episoden, der Vigilanz, der Symptome, eventuell vorher geäußertes Unwohlsein und des allgemeinen Ablaufs.

Nach dem Krampfanfall werden PatientInnen zur Aspirationsprophylaxe in die stabile Seitenlage gebracht und auf Verletzungen untersucht (beachte hierzu auch die Kontrolle des Mundraums). Der Betroffene ist nach dem Anfallsgeschehen häufig müde und können über Desorientierung klagen. Die Pflegekraft wirkt empathisch und reorientierend auf die betroffene Person ein. Ebenfalls werden die PatientInnen darüber aufgeklärt, dass Muskelschmerzen aufgrund der Muskelkrämpfe entstehen können.

Prävention

Strategien zur Anfallsverhütung sind unter anderem folgende:

  • Ausreichend Schlaf
  • Vollwertige Ernährung (Unterzuckerung vermeiden)
  • Emotionalen Dauerstress vermeiden
  • Bekannte externe Auslöser meiden
  • Regelmäßige Einnahme der Medikamente

Fazit: Pflegewissen muss regelmäßig geschult werden

Ein Krampfanfall ist ein einschneidendes Ereignis: Sowohl für die betroffene Person als auch für die betreuenden Pflegekräfte bedeutet dieser in der Nachbereitung einen großen Interventionsaufwand. Um in akuten Fällen vorbereitet zu sein, sind regelmäßige Schulungen und die Auffrischung des theoretischen Wissens unabdinglich. Das pflegerische Wissen ermöglicht einen professionellen Umgang im Anfallsgeschehen, wodurch in erster Linie die Patientensicherheit gewährleistet wird.

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